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In der neuen Führung im Bundeswirtschaftsministerium gibt man sich im Angesicht der Antragsflut genervt über die Vorgängerregierung. Die hohe Zahl der Antragsteller deutet für die Beamten im Haus von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) darauf hin, dass diese Energiesparklasse offensichtlich zu einem Standard geworden ist, der für Bauherren einfach einzuhalten ist. Deshalb, so die Argumentation, hätte dieser schon längst im Gebäudeenergiegesetz zum verpflichtenden Standard erhoben werden müssen. Das Ministerium will dies nun schleunigst nachholen.
Fatal wirkte sich aus Sicht von Habecks Leuten aus, dass eine Frist von drei Monaten bis Ende Januar 2022 gewährt worden war. Ähnlich wie bei vergleichbaren Fristen für den Bau von Wind- oder Solaranlagen, setzte dadurch ein Ansturm auf die Fördergelder ein.
Stattdessen, so der Plan des Ministeriums, sollen Fördermittel künftig dort gezielt eingesetzt werden, wo die CO₂-Einsparung am höchsten ist. Dies ist im Gebäudebereich vor allem bei Sanierungsmaßnahmen der Fall. So steht es auch im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP.
Die Wohnungswirtschaft kritisiert das Vorgehen der Regierung mit scharfen Worten: »Die Entscheidung ist eine Katastrophe für alle, die sich für günstigen und nachhaltigen Wohnraum engagieren«, sagte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft (GdW). Nicht nur künftige, sondern auch bereits beantragte Bauvorhaben für Neubau und Bestandsmaßnahmen würden damit von heute auf morgen beendet. Was Bauherren vor allem brauchen, sei Planungssicherheit. »Dieser Schritt ist genau das Gegenteil und Gift für das Entstehen und den Erhalt von bezahlbaren Wohnungen.«
Der Förderstopp lege nach wenigen Wochen Regierungsarbeit bereits die Axt an das ohnehin ambitionierte Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr und das Erreichen der Klimaziele im Gebäudebestand, kritisierte Gedaschko. Die Klimaneutralität bis 2045 rücke so in unerreichbare Ferne. Nach Berechnungen des GdW können durch den Stopp der Bundesförderung rund 200.000 Wohnungen nicht wie geplant gebaut werden. Weitere 100.000 Wohnungen könnten nicht wie geplant energetisch saniert werden.Jan-Marco Luczak, wohnungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, befürchtet durch den Programmstopp einen massiven Vertrauensverlust. »Wenn die Immobilienwirtschaft Kapazitäten für den klima- und altersgerechten Umbau aufbauen soll, bedarf es verlässlicher politischer Rahmenbedingungen. Das Vertrauen darauf beschädigt die Ampel nachhaltig, wenn sie vielen Eigentümer und Bauherren von heute auf morgen den Boden unter den Füßen wegzieht«, sagte er.
Für Bauherren, die vom Stopp der Förderung betroffen sind, gibt es aber etwas Hoffnung. Antragstellern könnte laut Ministerium eine Härtefallregelung angeboten werden. Droht die Finanzierung etwa eines Eigenheims an der ausbleibenden KfW-Förderung zu scheitern, könne Bauherren mit einem Kredit geholfen werden.
Quelle: www.spiegel.de
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